WARUM BRAUCHT ES DIE REHKITZRETTUNG


Jedes Jahr von Ende April bis Mitte Juli beginnt die Hauptabsetzzeit der Rehgeissen. Praktisch zeitgleich beginnt die Mahd der Landwirte.

Mit Vorliebe suchen tragende Rehgeissen hohes Gras in Waldrandnähe auf, um ihre Jungen darin zur Welt zu bringen.

Nachdem die Rehgeiss nach der Geburt ihre zwei bis drei Kitze trocken geleckt hat, um jeglichen Geruch zu entfernen, suchen sich die Kitze unabhängig voneinander (ca. 20 – 50 m auseinander) einen Liegeplatz.

Im hohen Gras sind sie gut getarnt und verhalten sich reglos (Drückverhalten).

Zur Nahrungssuche entfernt sich die Rehgeiss nie weit weg von ihrem Nachwuchs und kehrt regelmässig zurück, um sie zu säugen.

Das Drückverhalten zeigen die Kitze zwei bis drei Wochen. Werden sie entdeckt verfallen sie in eine Art Starre. Erst ab der dritten Woche versuchen sie sich durch Flucht in Sicherheit zu bringen.


Seit jeher werden die Landwirte durch die Jägerschaft bei den gängigen Massnahmen unterstützt.

Die Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass das Verblenden, Verwittern, das Anmähen oder das Abgehen der Felder einen Tag vorher oder das Vorlaufen vor dem Mäher in den meisten Fällen nicht ausreichen, um das Töten der Kitze zu verhindern.

 

Nicht nur, dass Rehkitze einen grausamen Tod erleiden,

so können auch Kühe und andere Tiere durch das kontaminierte Heu erkranken und sterben.

 


 

LANDWIRTE SIND GESETZLICH VERPFLICHTET, IHRE WIESEN VORGÄNGIG NACH TIEREN ABZUSUCHEN, ABSUCHEN ZU LASSEN ODER GEEIGNETE MASSNAHMEN DURCHZUFÜHREN, DAMIT KEINEM WILD- ODER AUCH HAUSTIER BEI DER MAHD SCHADEN ZUGEFÜHRT WIRD.



Ein grosses Problem stellt die schnelle Angewöhnung dar.

Stellt man zum Beispiel gegen Abend eine Verblendung/Verwitterung auf und es zieht unvorhergesehen ein Gewitter auf, dass das Mähen am nächsten Tag nicht möglich macht, dann müssen die Verblendungen sofort wieder entfernt werden, da die Rehgeiss ihre Scheu gegenüber der Massnahme verliert und ihr(e) Kitz(e) wieder im Feld ablegt.

 

Es wurde auch beobachtet, dass sich sehr junge Rehkitze (< 1 Woche alt) nicht vertreiben lassen und sich ängstliche Geissen ca. drei Tage selber nicht mehr in ein verblendetes Feld trauen.



REHKITZSUCHE MIT DROHNEN

 

VORTEILE 

Der Suchflug dauert je nach Feldgrösse nur wenige Minuten.

 

Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz 6'064 (!) Rehkitze aus zuvor verblendeten Felder dank Drohneneinsatz gerettet.

 

Die Landwirte können beruhigter ihr Feld mähen.

Die Gefahr für Botulismus bei Nutztieren wird verhindert.



NACHTEILE

Anschaffungskosten Drohnenequipment.

 

Flüge vor Sonnenaufgang.

 

Landwirt muss sein Feld innerhalb von 4 h nach Abdeckung des Kitzes gemäht haben.

 

Auch ein Suchflug bietet keine 100%-ige Sicherheit.



 

Sollte doch aller versuchter Massnahmen, doch ein Kitz vermäht werden,

muss das Mähen unverzüglich eingestellt und der Wildhüter benachrichtigt werden. 

 

 

Der Landwirt hat nur dann etwas zu befürchten,

wenn keine vorherigen, beschriebenen Massnahmen angewendet wurden.

 

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Infos zur Rehkitzrettung mit herkömmlichen Methoden
Infos.zur.Rehkitzrettung.pdf
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